Auf dem Areal der im Jahr 2009 aufgegebenen Prinz-Eugen-Kaserne im Münchener Stadtteil Bogenhausen ist im Zuge einer Instandsetzungsmaßnahme eine ehemalige Bundeswehrschwimmhalle mit angrenzendem Tauchtopf zu einem Schul- und Vereinsschwimmbad umgebaut worden. Das Architekturbüro Breitenhuber übernahm im Auftrag der Landeshauptstadt München die umfassende Planung des 1972 erbauten Gebäudekomplexes. Um den gestiegenen Anforderungen als Schul- und Vereinsschwimmbad gerecht zu werden, wurden umfangreiche Eingriffe insbesondere in die vorhandene Stahlbetonkonstruktion des Dachtragwerks und des Schwimmbeckens vorgenommen.
Auf zwei Punktfundamenten gelagert steht das 2,5 Tonnen schwere Tor frei vor der Halle und ermöglicht den Zugang zur alten Fassade. Aus zwei horizontalen Flügeln als Rahmenkonstruktion gefertigt sind die Torblätter im Sturzbereich und am Knickpunkt mit Scharnieren gelagert.
Am unteren Ende des Torblattes befinden sich seitliche Spezial-Laufrollen, die sich in den Führungsschienen bewegen. Dadurch ergibt sich ein gelenkiges Tor, welches sich nach oben fahrend nach außen öffnet und eine Durchfahrtshöhe von 3,5 Metern ermöglicht. Diese Höhe war durch die vorhandene Kranbahn vorgegeben, welche die Autos für Tief-Übungen in den stationären Tauchtopf befördert. Das Übungsbecken wird seitens der Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt München genutzt, um das Bergen von Personen oder Fahrzeugen in acht Meter Tiefe zu üben und stellt im Großraum München ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Der heute noch aus drei Teilen bestehende, durch Vor- und Rücksprünge geprägte, langgestreckte, multifunktionale Baukörper umfasst den im Westen von der Feuerwehr München genutzten Tauchtopf, die Schwimmhalle und im Osten einen dreigeschossigen Erweiterungsbau, der den Dusch- und Umkleidebereich sowie einen Teil der Technik beherbergt. Um der hohen Nachfrage der Sportlerinnen und Sportler nachzukommen, erfuhr das einzig erhaltene Gebäude des Kasernenareals diesen Erweiterungsbau.
Ziel war es, einen einheitlichen Baukörper zu gestalten, der die Gebäudekubatur als Ganzes zusammenfasst. Mit Hilfe einer vorgestellten Lamellenfassade wurden die Sprünge der einzelnen Fassaden ausgeglichen und der hierdurch zonierte Außenraum als Fläche für die technische Gebäudeausrüstung, den Aufgang aufs Dach und für feuerwehrtechnisches Equipment gewonnen.
Damit den Feuerwehrfahrzeugen die Zufahrt zum Tauchtopf trotz der geringen Anfahrtstiefe ermöglicht wird, erhielt die Fassade ein Knicktor über eine Gesamtbreite von insgesamt 17 Metern. Diese Breite entspricht sieben üblichen PKW-Stellplätzen.
Ein neben dem Knicktor installierter Elektro-Antrieb inklusive Totmann-Steuerung ermöglicht das kontrollierte Öffnen und Schließen des in seiner Länge gigantischen Tores mittels bauseitigem Schlüsselschalter.
In enger Zusammenarbeit mit dem Architekten, Statiker und Fassadenbauer konnte das Knicktor mit horizontal gegliederten Lamellen beplankt und flächenbündig eingesetzt werden, sodass das angestrebte, einheitliche Erscheinungsbild der Fassade lückenlos fortgeführt werden konnte. Hierbei übernahm BeluTec nicht nur die Werkplanung der Unterkonstruktion und die Befestigung durch werkseigene Monteure, sondern auch gemeinsam mit dem Architekten und der Bauleitung die Schnittstellenplanung für die unterschiedlichen Gewerke der Toranlage und gewährleistete so weiteren Unternehmen einen reibungslosen Bauablauf.
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